Was ist Abilify (Aripiprazol)?
Abilify ist der Handelsname für den Wirkstoff Aripiprazol, ein atypisches Antipsychotikum der zweiten Generation. Das Medikament wird hauptsächlich zur Behandlung von Schizophrenie, bipolaren Störungen und als Zusatztherapie bei Depressionen eingesetzt.
Im Vergleich zu älteren typischen Neuroleptika wie Haldol (Haloperidol) verursacht Abilify deutlich weniger motorische Nebenwirkungen. Es gehört zur Gruppe der atypischen Antipsychotika, zu denen auch Risperdal, Seroquel und Zyprexa zählen.
💊 Auf einen Blick
- Wirkstoff: Aripiprazol
- Medikamentenklasse: Atypisches Antipsychotikum
- Hersteller: Otsuka Pharmaceutical / Bristol-Myers Squibb
- Verschreibungspflichtig: Ja
- Verfügbare Formen: Tabletten, Schmelztabletten, Lösung, Depot-Injektion
Wie wirkt Abilify?
Abilify hat einen einzigartigen Wirkmechanismus, der es von anderen Antipsychotika unterscheidet. Es wirkt als partieller Agonist an Dopamin-D2- und Serotonin-5-HT1A-Rezeptoren sowie als Antagonist an Serotonin-5-HT2A-Rezeptoren.
Der besondere Wirkmechanismus
Anders als die meisten anderen Antipsychotika blockiert Aripiprazol die Dopamin-Rezeptoren nicht vollständig, sondern wirkt als partieller Agonist. Das bedeutet:
- In Gehirnbereichen mit zu viel Dopamin (wie bei Psychosen) dämpft es die Überaktivität
- In Bereichen mit zu wenig Dopamin regt es die Rezeptoren leicht an
- Dadurch entsteht ein ausgleichender, stabilisierender Effekt
Dieser Wirkmechanismus wird auch als "Dopamin-System-Stabilisator" bezeichnet und führt zu einem günstigeren Nebenwirkungsprofil als bei vielen anderen Antipsychotika.
✓ Vorteile von Abilify
Durch den besonderen Wirkmechanismus bietet Abilify mehrere Vorteile gegenüber älteren Antipsychotika:
Anwendungsgebiete
Abilify ist für verschiedene psychiatrische Erkrankungen zugelassen:
1. Schizophrenie
Hauptanwendungsgebiet von Abilify ist die Behandlung der Schizophrenie bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 15 Jahren. Es hilft bei:
- Positivsymptomen: Halluzinationen, Wahnvorstellungen, Denkstörungen
- Negativsymptomen: Sozialer Rückzug, Antriebslosigkeit, emotionale Verflachung
2. Bipolare Störung
Abilify wird zur Behandlung von manischen und gemischten Episoden bei bipolarer Störung eingesetzt. Es kann auch zur Vorbeugung neuer manischer Episoden verwendet werden, allerdings ist die Wirkung bei depressiven Phasen begrenzt.
3. Zusatzbehandlung bei Depressionen
Bei schweren Depressionen, die auf Antidepressiva allein nicht ausreichend ansprechen, kann Abilify als Zusatzmedikation eingesetzt werden. Es verstärkt die antidepressive Wirkung von Medikamenten wie Cipralex, Sertralin oder Venlafaxin.
4. Weitere Anwendungen
- Reizbarkeit bei Autismus (bei Kindern und Jugendlichen ab 6 Jahren)
- Tic-Störungen (off-label, also außerhalb der offiziellen Zulassung)
Dosierung und Einnahme
Die Dosierung von Abilify wird individuell angepasst und hängt von der zu behandelnden Erkrankung ab. Wichtig: Halten Sie sich immer an die Verordnung Ihres Arztes!
| Anwendungsgebiet | Übliche Dosierung | Hinweise |
|---|---|---|
| Schizophrenie (Erwachsene) | 10-15 mg täglich | Startdosis meist 10-15 mg, kann bei Bedarf erhöht werden |
| Schizophrenie (Jugendliche) | 10 mg täglich | Maximaldosis 30 mg täglich |
| Bipolare Störung (Manie) | 15 mg täglich | Kann auf 30 mg erhöht werden |
| Depression (Zusatztherapie) | 2-5 mg täglich | Niedrigere Dosis als Ergänzung zu Antidepressiva |
| Depot-Injektion | 400 mg monatlich | Intramuskuläre Gabe durch medizinisches Fachpersonal |
Wichtige Hinweise zur Einnahme
- Zeitpunkt: Abilify kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden
- Tageszeit: Meist morgens oder vormittags, da es weniger müde macht als andere Antipsychotika
- Regelmäßigkeit: Nehmen Sie das Medikament jeden Tag zur gleichen Zeit ein
- Schlucken: Tabletten mit ausreichend Wasser schlucken; Schmelztabletten auf der Zunge zergehen lassen
- Vergessene Dosis: Sobald Sie daran denken nachträglich einnehmen, außer es ist fast Zeit für die nächste Dosis
⚠️ Keine Selbstmedikation
Ändern Sie niemals eigenständig die Dosierung! Eine zu schnelle Dosissteigerung oder ein abruptes Absetzen kann ernsthafte Nebenwirkungen verursachen. Sprechen Sie immer mit Ihrem Arzt, bevor Sie Änderungen vornehmen.
Wirkungseintritt
Die Wirkung von Abilify tritt nicht sofort ein. Der Zeitpunkt variiert je nach Erkrankung:
- Akute Psychose: Erste Verbesserungen nach 1-2 Wochen, volle Wirkung nach 4-6 Wochen
- Manie: Stimmungsstabilisierung innerhalb von 1-3 Wochen
- Depression (Zusatztherapie): Verstärkung der antidepressiven Wirkung nach 2-4 Wochen
Geduld ist wichtig! Auch wenn Sie anfangs noch keine deutliche Besserung spüren, arbeitet das Medikament bereits im Gehirn. Brechen Sie die Behandlung nicht vorzeitig ab.
Nebenwirkungen
Wie alle Medikamente kann auch Abilify Nebenwirkungen verursachen. Diese sind jedoch bei den meisten Menschen gut verträglich und oft milder als bei älteren Antipsychotika.
Häufige Nebenwirkungen (bei mehr als 10% der Patienten)
- Unruhe und Rastlosigkeit (Akathisie): Häufigste Nebenwirkung, innerer Bewegungsdrang
- Kopfschmerzen: Besonders zu Beginn der Behandlung
- Schlafstörungen: Einschlaf- oder Durchschlafprobleme
- Übelkeit: Verschwindet meist nach einigen Tagen
- Erbrechen: Tritt seltener auf als Übelkeit
- Verstopfung: Ausreichend trinken und ballaststoffreiche Ernährung helfen
- Schwindel: Vor allem beim schnellen Aufstehen
Gelegentliche Nebenwirkungen (1-10%)
- Gewichtszunahme: Deutlich geringer als bei Zyprexa oder Seroquel
- Müdigkeit: Kann besonders anfangs auftreten
- Verschwommenes Sehen: Meist vorübergehend
- Muskelsteifheit: Seltener als bei klassischen Neuroleptika
- Tremor: Leichtes Zittern der Hände
- Speichelfluss: Erhöhter Speichelfluss, besonders nachts
Umgang mit Nebenwirkungen
💡 Tipps bei häufigen Nebenwirkungen
- Unruhe/Akathisie: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über eine Dosisanpassung oder zusätzliche Medikamente wie Propranolol
- Schlafstörungen: Einnahme am Morgen statt abends kann helfen
- Übelkeit: Mit einer kleinen Mahlzeit einnehmen
- Schwindel: Langsam aufstehen, ausreichend trinken
- Verstopfung: Viel Wasser, Ballaststoffe, Bewegung
Seltene, aber ernste Nebenwirkungen
Bei folgenden Symptomen sollten Sie sofort einen Arzt kontaktieren:
🚨 Wann zum Arzt?
- Malignes neuroleptisches Syndrom: Hohes Fieber, Muskelsteifheit, Bewusstseinsveränderungen, Verwirrtheit (sehr selten, aber lebensbedrohlich)
- Krampfanfälle: Abilify kann die Krampfschwelle senken
- Herzrhythmusstörungen: Herzrasen, Herzstolpern, Ohnmacht
- Schluckstörungen: Gefahr der Aspiration
- Allergische Reaktionen: Hautausschlag, Schwellungen, Atemnot
- Pathologische Spielsucht: Kontrollverlust bei Glücksspiel oder anderen Impulsen
Besondere Risiken und Nebenwirkungen
Stoffwechselveränderungen
Obwohl Abilify ein günstigeres Stoffwechselprofil als viele andere Antipsychotika hat, sollten folgende Parameter regelmäßig kontrolliert werden:
- Blutzucker: Risiko für Diabetes, besonders bei Übergewicht
- Blutfette: Cholesterin und Triglyceride können ansteigen
- Körpergewicht: Regelmäßige Gewichtskontrollen
Impulskontrollstörungen
Eine besondere Nebenwirkung von Abilify ist das erhöhte Risiko für Impulskontrollstörungen:
- Pathologisches Glücksspiel
- Zwanghaftes Kaufen
- Essanfälle
- Hypersexualität
Wenn Sie oder Ihre Angehörigen solche Verhaltensänderungen bemerken, informieren Sie umgehend Ihren Arzt!
Bewegungsstörungen
Obwohl deutlich seltener als bei älteren Neuroleptika, können auftreten:
- Akathisie: Innere Unruhe, Bewegungsdrang (häufigste motorische Nebenwirkung)
- Dyskinesien: Unwillkürliche Bewegungen
- Parkinsonismus: Zittern, Steifheit, verlangsamte Bewegungen
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Abilify kann mit anderen Medikamenten wechselwirken. Informieren Sie Ihren Arzt über alle Medikamente, die Sie einnehmen, einschließlich rezeptfreier Präparate und Nahrungsergänzungsmittel.
Wichtige Wechselwirkungen
| Medikamentengruppe | Wirkung | Beispiele |
|---|---|---|
| CYP2D6-Hemmer | Erhöhen Abilify-Spiegel → Dosisreduktion nötig | Fluoxetin, Paroxetin, Chinidin |
| CYP3A4-Hemmer | Erhöhen Abilify-Spiegel → Dosisreduktion nötig | Ketoconazol, Itraconazol, Clarithromycin |
| CYP3A4-Induktoren | Senken Abilify-Spiegel → Dosiserhöhung nötig | Carbamazepin, Rifampicin, Johanniskraut |
| Andere Antipsychotika | Verstärkung der Nebenwirkungen | Risperdal, Seroquel, Zyprexa |
| Beruhigungsmittel | Verstärkte Sedierung | Tavor, Diazepam, Zopiclon |
| Blutdrucksenker | Verstärkter Blutdruckabfall | ACE-Hemmer, Betablocker |
⚠️ Vorsicht bei Kombination
- Alkohol: Verstärkt die sedierende Wirkung und sollte vermieden werden
- Johanniskraut: Kann die Wirkung von Abilify abschwächen
- Grapefruitsaft: Kann den Abilify-Spiegel erhöhen
Kontraindikationen - Wann darf Abilify nicht eingenommen werden?
In folgenden Situationen darf Abilify nicht angewendet werden:
- Allergie: Bekannte Überempfindlichkeit gegen Aripiprazol
- Schwangerschaft und Stillzeit: Nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung
Besondere Vorsicht ist geboten bei:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Epilepsie oder Krampfanfällen in der Vorgeschichte
- Diabetes oder Risikofaktoren für Diabetes
- Demenz bei älteren Patienten (erhöhtes Schlaganfallrisiko)
- Parkinson-Erkrankung
- Schluckstörungen
- Pathologischem Glücksspiel oder Impulskontrollstörungen
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Die Datenlage zur Sicherheit von Abilify in der Schwangerschaft ist begrenzt. Das Medikament sollte nur eingenommen werden, wenn der Nutzen die potenziellen Risiken überwiegt.
Risiken für das Neugeborene:
- Anpassungsstörungen nach der Geburt
- Entzugssymptome
- Bewegungsstörungen
Wenn Sie schwanger werden möchten oder bereits schwanger sind, sprechen Sie sofort mit Ihrem Arzt über Alternativen!
Stillzeit
Aripiprazol geht in die Muttermilch über. Während der Stillzeit sollte entweder auf das Medikament verzichtet oder abgestillt werden. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt die beste Lösung für Ihre Situation.
Abilify absetzen - So geht's richtig
Das Absetzen von Abilify sollte niemals abrupt erfolgen! Ein plötzliches Absetzen kann zu ernsten Folgen führen:
🚨 Risiken beim abrupten Absetzen
- Rückfall der Grunderkrankung: Erneute psychotische Symptome oder Manie
- Absetzerscheinungen: Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen, Schlafstörungen
- Bewegungsstörungen: Vorübergehende Dyskinesien
- Entzugssyndrom: Unruhe, Angst, Reizbarkeit
Ausschleichen unter ärztlicher Aufsicht
Ihr Arzt wird einen individuellen Absetzplan erstellen, der typischerweise so aussieht:
- Schrittweise Reduktion: Die Dosis wird über mehrere Wochen bis Monate langsam verringert
- Engmaschige Kontrollen: Regelmäßige Termine zur Überwachung des psychischen Zustands
- Langsames Tempo: Je länger Sie Abilify eingenommen haben, desto langsamer sollte abgesetzt werden
Gründe für ein Absetzen
Ein Absetzen kann erwogen werden, wenn:
- Sie über längere Zeit (meist mindestens 1-2 Jahre) symptomfrei sind
- Schwere Nebenwirkungen auftreten
- Eine Schwangerschaft geplant ist
- Sie zu einem anderen Medikament wechseln möchten
💡 Wichtig beim Absetzen
Setzen Sie Abilify niemals ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt ab, selbst wenn Sie sich gut fühlen! Die Rückfallrate ist hoch, wenn das Medikament zu früh oder zu schnell abgesetzt wird. Eine stabile Remission erfordert oft eine längere Erhaltungstherapie.
Alternativen zu Abilify
Wenn Abilify nicht vertragen wird oder nicht ausreichend wirkt, gibt es Alternativen:
Andere atypische Antipsychotika
- Risperdal (Risperidon): Oft erste Wahl bei Schizophrenie, aber höheres Risiko für Prolaktin-Erhöhung
- Zyprexa (Olanzapin): Sehr wirksam, aber deutlich mehr Gewichtszunahme
- Seroquel (Quetiapin): Gut bei Schlafstörungen, aber sedierender
- Cariprazin (Reagila): Ähnlicher Wirkmechanismus wie Abilify, neueres Medikament
- Lurasidon (Latuda): Geringere Gewichtszunahme, gut bei bipolarer Depression
Typische Antipsychotika (erste Generation)
- Haldol (Haloperidol): Sehr wirksam bei Positivsymptomen, aber mehr Bewegungsstörungen
- Flupentixol: Auch als Depot verfügbar
Bei Depression als Zusatztherapie
Wenn Abilify als Zusatz zum Antidepressivum nicht hilft, können andere Strategien erwogen werden:
- Wechsel des Antidepressivums (z.B. von Cipralex zu Venlafaxin)
- Kombination verschiedener Antidepressiva
- Lithium als Zusatzmedikation
- Andere atypische Antipsychotika wie Quetiapin
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Macht Abilify abhängig?
Nein, Abilify hat kein Suchtpotenzial und macht nicht abhängig. Es gehört nicht zu den Beruhigungsmitteln wie Tavor oder Valium, die abhängig machen können. Allerdings sollte es nicht abrupt abgesetzt werden, da die Grunderkrankung wieder auftreten kann.
Kann ich Auto fahren?
Abilify kann besonders zu Beginn der Behandlung die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen. Vermeiden Sie das Führen von Fahrzeugen und das Bedienen von Maschinen, bis Sie wissen, wie Sie auf das Medikament reagieren. Besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt.
Darf ich Alkohol trinken?
Alkohol sollte während der Behandlung mit Abilify vermieden werden, da er die sedierende Wirkung verstärken kann. Zudem kann Alkohol die Grunderkrankung verschlechtern und die Wirksamkeit des Medikaments beeinträchtigen.
Wie lange muss ich Abilify einnehmen?
Die Behandlungsdauer ist individuell unterschiedlich:
- Erste psychotische Episode: Mindestens 1-2 Jahre
- Mehrere Episoden: Oft mehrere Jahre oder langfristig
- Bipolare Störung: Häufig Langzeittherapie zur Rückfallprophylaxe
- Depression (Zusatztherapie): 6-12 Monate, dann schrittweises Absetzen möglich
Nehme ich von Abilify zu?
Abilify verursacht deutlich weniger Gewichtszunahme als viele andere Antipsychotika wie Zyprexa oder Seroquel. Dennoch kann es bei manchen Menschen zu einer moderaten Gewichtszunahme kommen. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung.
Was ist der Unterschied zwischen Abilify und Risperdal?
Beide sind atypische Antipsychotika, unterscheiden sich aber im Wirkmechanismus:
- Abilify: Partieller Agonist, weniger Prolaktin-Erhöhung, mehr Akathisie
- Risperdal: Antagonist, stärkere antipsychotische Wirkung, erhöht Prolaktin deutlicher
Gibt es auch eine Depot-Spritze?
Ja, Abilify ist auch als Abilify Maintena (monatliche Depot-Injektion) und Abilify Maintena 2-Monate (alle 2 Monate) verfügbar. Diese Depotformen sind besonders geeignet, wenn die regelmäßige Tabletteneinnahme schwierig ist.
Praktische Tipps für den Alltag
✓ So gelingt die Behandlung
- Regelmäßigkeit: Nehmen Sie Abilify täglich zur gleichen Zeit ein
- Erinnerungshilfen: Nutzen Sie Handy-Alarm oder Medikamenten-Apps
- Symptomtagebuch: Notieren Sie Ihre Stimmung und Symptome
- Arzttermine: Gehen Sie regelmäßig zu Kontrollen
- Offene Kommunikation: Sprechen Sie Nebenwirkungen offen an
- Gesunder Lebensstil: Ausgewogene Ernährung, Bewegung, Schlafhygiene
- Notfallplan: Wissen Sie, was bei einer Krise zu tun ist
Gewichtsmanagement
Auch wenn Abilify weniger Gewichtszunahme verursacht, sollten Sie präventiv handeln:
- Regelmäßige Gewichtskontrollen (1x wöchentlich)
- Ausgewogene, gemüsereiche Ernährung
- Zuckerhaltige Getränke meiden
- Tägliche Bewegung (mindestens 30 Minuten)
- Ausreichend Schlaf (Schlafmangel fördert Gewichtszunahme)
Umgang mit Akathisie (Unruhe)
Falls Sie unter innerer Unruhe leiden:
- Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über eine Dosisanpassung
- Bewegung und Sport können helfen
- Zusätzliche Medikamente wie Propranolol können verordnet werden
- Entspannungstechniken: Progressive Muskelentspannung, Meditation
Forschung und Ausblick
Abilify war das erste Antipsychotikum mit dem Konzept eines "Dopamin-System-Stabilisators" und hat die Behandlung psychischer Erkrankungen revolutioniert. Aktuelle Forschung untersucht:
- Langzeitwirkungen und optimale Behandlungsdauer
- Einsatz bei weiteren Indikationen (z.B. Angststörungen, PTBS)
- Prädiktion des Ansprechens auf die Behandlung
- Optimierung der Depot-Formulierungen
Zusammenfassung
Abilify (Aripiprazol) ist ein modernes, atypisches Antipsychotikum mit einem einzigartigen Wirkmechanismus. Es bietet viele Vorteile gegenüber älteren Medikamenten:
✓ Die wichtigsten Punkte
- Einzigartiger Wirkmechanismus als Dopamin-System-Stabilisator
- Breites Einsatzspektrum: Schizophrenie, bipolare Störung, Depression
- Günstiges Nebenwirkungsprofil: Weniger Gewichtszunahme und Sedierung
- Flexibel: Verschiedene Darreichungsformen (Tabletten, Lösung, Depot)
- Wirksam: Gut dokumentierte Wirksamkeit bei psychotischen und manischen Symptomen
Die häufigste Nebenwirkung ist innere Unruhe (Akathisie), die jedoch meist gut behandelbar ist. Wichtig ist die regelmäßige Einnahme und engmaschige ärztliche Betreuung, besonders zu Beginn der Behandlung.
Wenn Sie Abilify einnehmen, arbeiten Sie eng mit Ihrem Arzt zusammen, nehmen Sie das Medikament regelmäßig ein und zögern Sie nicht, Nebenwirkungen oder Sorgen anzusprechen. Mit der richtigen Unterstützung kann Abilify einen wichtigen Beitrag zu Ihrer psychischen Gesundheit und Lebensqualität leisten.