Was ist Opipramol?
Opipramol ist ein Anxiolytikum (Angstlöser), das strukturell zu den trizyklischen Antidepressiva gehört, aber hauptsächlich zur Behandlung von Angststörungen eingesetzt wird. Der Handelsname ist Insidon.
Im Gegensatz zu echten Antidepressiva wie Imipramin hat Opipramol eine deutlich schwächere antidepressive Wirkung, dafür aber eine ausgeprägte angstlösende und beruhigende Wirkung. Ein großer Vorteil: Opipramol macht nicht abhängig, im Gegensatz zu Benzodiazepinen wie Tavor.
Opipramol wird oft als "sanftes" Beruhigungsmittel beschrieben und ist besonders bei leichten bis mittelschweren Angststörungen und somatoformen Störungen beliebt.
✅ Die Vorteile von Opipramol
- Keine Abhängigkeit: Im Gegensatz zu Benzodiazepinen kein Suchtpotenzial
- Weniger Nebenwirkungen: Als echte trizyklische Antidepressiva
- Gut verträglich: Besonders bei älteren Patienten
- Langfristig einsetzbar: Ohne Toleranzentwicklung
- Hilft bei körperlichen Angstsymptomen: Herzklopfen, Schwitzen, Zittern
💊 Schnellübersicht Opipramol
- Wirkstoffklasse: Anxiolytikum (strukturell verwandt mit TZA)
- Handelsname: Insidon
- Verfügbare Stärken: 50 mg, 100 mg
- Einnahme: 2-3x täglich, letzte Dosis abends
- Wirkungseintritt: 1-2 Wochen
- Verschreibungspflichtig: Ja
- Abhängigkeitspotenzial: Nein
Wie wirkt Opipramol?
Opipramol hat einen milden und komplexen Wirkmechanismus, der sich von anderen Antidepressiva und Benzodiazepinen unterscheidet:
Hauptwirkungen
- Sigma-Rezeptor-Agonist: Dämpfung des limbischen Systems (Emotions- und Angstverarbeitung)
- Schwache Histamin-H1-Blockade: Leicht sedierende Wirkung, weniger ausgeprägt als bei Mianserin
- Schwache Serotonin-Rezeptor-Blockade: Trägt zur angstlösenden Wirkung bei
- Sehr schwache Wiederaufnahmehemmung: Kaum antidepressive Wirkung
Warum keine echte antidepressive Wirkung?
Obwohl Opipramol strukturell ein trizyklisches Antidepressivum ist, wirkt es kaum auf die Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin. Deshalb ist die antidepressive Wirkung sehr schwach. Die Hauptwirkung liegt in der Dämpfung von Angst und vegetativen Symptomen.
Unterschied zu Benzodiazepinen
Im Gegensatz zu Benzodiazepinen wirkt Opipramol nicht auf GABA-Rezeptoren und macht daher nicht abhängig. Die angstlösende Wirkung ist auch schwächer und tritt langsamer ein, dafür ist Opipramol aber langfristig ohne Probleme einsetzbar.
Anwendungsgebiete
Opipramol wird hauptsächlich bei Angststörungen und damit verbundenen Beschwerden eingesetzt:
| Anwendungsgebiet | Besonderheiten |
|---|---|
| Generalisierte Angststörung | Anhaltende, übermäßige Angst und Sorgen |
| Somatoforme Störungen | Körperliche Beschwerden ohne organische Ursache |
| Vegetative Dystonie | Funktionsstörungen des autonomen Nervensystems |
| Angstsymptome bei Depression | Als Zusatzmedikation zu Antidepressiva |
Typische Symptome die behandelt werden
Opipramol hilft besonders bei folgenden Beschwerden:
- Innere Unruhe und Anspannung
- Herzklopfen und Herzrasen (ohne organische Ursache)
- Schwitzen und Zittern
- Schlafstörungen durch Angst
- Magen-Darm-Beschwerden durch Angst
- Schwindel und Benommenheit
- Atemnot und Engegefühl (ohne organische Ursache)
Wann ist Opipramol besonders geeignet?
Opipramol ist eine gute Wahl bei:
- Leichten bis mittelschweren Angststörungen: Wenn Benzodiazepine vermieden werden sollen
- Langfristiger Angstbehandlung: Wegen fehlendem Abhängigkeitspotenzial
- Körperlichen Angstsymptomen: Besonders vegetative Beschwerden
- Älteren Patienten: Besser verträglich als TZA oder Benzodiazepine
- Somatoformen Störungen: Wenn psychische Probleme sich körperlich äußern
Wann ist Opipramol weniger geeignet?
- Schwere Angststörungen oder Panikstörung (zu schwach wirksam)
- Schwere Depression (keine ausreichende antidepressive Wirkung)
- Akute Angstzustände (Wirkung tritt zu langsam ein)
Dosierung und Einnahme
Die Dosierung von Opipramol wird individuell angepasst und schrittweise gesteigert.
Übliche Dosierung
- Startdosis: 50 mg 2-3x täglich (100-150 mg/Tag)
- Erhaltungsdosis: 50-100 mg 3x täglich (150-300 mg/Tag)
- Maximaldosis: 300 mg/Tag (in Ausnahmefällen bis 400 mg/Tag)
- Verteilung: Morgens, mittags und abends (höhere Dosis abends)
Typische Dosierungsschemata
- Leichte Angst: 3x 50 mg/Tag (150 mg gesamt)
- Mittelschwere Angst: 2x 50 mg + 1x 100 mg/Tag (200 mg gesamt)
- Stärkere Beschwerden: 3x 100 mg/Tag (300 mg gesamt)
💡 Wichtige Einnahmehinweise
- Verteilung: 2-3x täglich, höhere Dosis abends
- Mit/ohne Essen: Kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden
- Langsame Steigerung: Beginnend mit niedriger Dosis
- Wirkungseintritt: Nach 1-2 Wochen, volle Wirkung nach 2-4 Wochen
- Regelmäßigkeit: Täglich zur gleichen Zeit
- Langfristig: Kann ohne Toleranzentwicklung über Monate/Jahre eingenommen werden
Dosierung bei älteren Patienten
Bei Patienten über 65 Jahren wird meist mit niedrigeren Dosen begonnen:
- Startdosis: 2x 50 mg/Tag (100 mg gesamt)
- Erhaltungsdosis: 100-200 mg/Tag (meist ausreichend)
Wann wirkt Opipramol?
Die angstlösende Wirkung von Opipramol tritt verzögert ein, ähnlich wie bei Antidepressiva:
- Erste Verbesserungen: Nach etwa 1 Woche
- Deutliche Besserung: Nach 1-2 Wochen
- Volle Wirkung: Nach 2-4 Wochen
- Leicht sedierende Wirkung: Kann schneller eintreten (nach 1-3 Tagen)
Im Vergleich zu Benzodiazepinen wirkt Opipramol also deutlich langsamer, dafür aber langfristig ohne Abhängigkeit oder Toleranzentwicklung.
⏰ Geduld ist wichtig
Anders als Benzodiazepine, die sofort wirken, benötigt Opipramol Zeit. Die ersten 1-2 Wochen können daher schwierig sein. Brechen Sie die Behandlung nicht vorzeitig ab! Die angstlösende Wirkung baut sich schrittweise auf und wird dann stabil bleiben.
Nebenwirkungen von Opipramol
Opipramol hat deutlich weniger Nebenwirkungen als echte trizyklische Antidepressiva, aber einige sind zu beachten:
Häufige Nebenwirkungen
- Müdigkeit und Schläfrigkeit (besonders zu Beginn) – bis zu 30%
- Mundtrockenheit (schwächer als bei TZA) – 10-20%
- Schwindel – besonders beim Aufstehen
- Gewichtszunahme (meist moderat) – durch Appetitanregung
- Verstopfung (milder als bei TZA)
Gelegentliche Nebenwirkungen
- Kopfschmerzen
- Schwitzen
- Zittern (Tremor)
- Herzklopfen
- Niedriger Blutdruck
- Übelkeit
- Sehstörungen (verschwommenes Sehen)
Seltene Nebenwirkungen
- Allergische Hautreaktionen
- Leberfunktionsstörungen
- Herzrhythmusstörungen (sehr selten)
- Verwirrtheit (besonders bei älteren Patienten)
Vorteile gegenüber TZA
Im Vergleich zu echten trizyklischen Antidepressiva hat Opipramol folgende Vorteile:
- Weniger anticholinerge Nebenwirkungen: Weniger Mundtrockenheit, Verstopfung, Harnverhalt
- Keine starken Herzwirkungen: Deutlich sicherer für das Herz
- Sicherer bei Überdosierung: Nicht kardiotoxisch wie echte TZA
- Besser für ältere Menschen geeignet
Vorteile gegenüber Benzodiazepinen
- KEINE Abhängigkeit – kann langfristig eingenommen werden
- Keine Toleranzentwicklung – Wirkung bleibt erhalten
- Keine Absetzerscheinungen wie bei Benzodiazepinen
- Keine Sedierung/Intoxikation – klarer Kopf bleibt erhalten
Müdigkeit durch Opipramol
Müdigkeit ist eine häufige Nebenwirkung, besonders zu Beginn der Behandlung:
Umgang mit Müdigkeit
- Höhere Dosis abends einnehmen (z.B. 50-50-100 mg)
- In den ersten Tagen vorsichtig sein beim Autofahren
- Die Müdigkeit lässt oft nach 1-2 Wochen nach
- Bei anhaltender Tagesmüdigkeit eventuell Dosisanpassung
Gewichtszunahme
Gewichtszunahme kann bei Opipramol auftreten, ist aber meist moderater als bei anderen Antidepressiva:
- Leichte Appetitanregung möglich
- Gewichtszunahme von 2-4 kg häufig
- Weniger ausgeprägt als bei Mirtazapin oder Mianserin
Gegenmaßnahmen:
- Bewusste Ernährung von Beginn an
- Regelmäßige Bewegung
- Gewicht regelmäßig kontrollieren
Absetzerscheinungen
Im Vergleich zu Benzodiazepinen und vielen Antidepressiva hat Opipramol sehr milde Absetzerscheinungen:
Mögliche Symptome beim Absetzen
- Leichte Unruhe
- Verschlechterung der Angstsymptome
- Schlafstörungen
- Leichte Reizbarkeit
Die Symptome sind meist mild und treten nur auf, wenn Opipramol abrupt abgesetzt wird.
Richtig ausschleichen
Obwohl die Absetzerscheinungen mild sind, sollte Opipramol langsam ausgeschlichen werden:
- Dosisreduktion: Alle 1-2 Wochen um 50 mg reduzieren
- Bei 100 mg: Eventuell noch 1 Woche auf 50 mg, dann absetzen
- Bei Verschlechterung: Langsamer reduzieren
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Opipramol hat relativ wenige Wechselwirkungen, einige sind aber zu beachten:
Wichtige Wechselwirkungen
| Medikamentengruppe | Wirkung/Risiko |
|---|---|
| MAO-Hemmer | Vorsicht geboten, mindestens 14 Tage Abstand |
| Andere sedierende Medikamente | Verstärkte Müdigkeit |
| Alkohol | Verstärkte sedierende Wirkung |
| Blutdrucksenker | Mögliche Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung |
| QT-Zeit-verlängernde Medikamente | Vorsicht bei Kombination (EKG-Kontrolle) |
Kombination mit anderen Psychopharmaka
Opipramol wird häufig in Kombination mit anderen Medikamenten eingesetzt:
- Mit Antidepressiva (SSRI/SNRI): Häufige und sinnvolle Kombination bei Depression mit Angst
- Mit Benzodiazepinen: Möglich, aber Vorsicht wegen Sedierung
- Mit Antipsychotika: Möglich unter ärztlicher Kontrolle
Gegenanzeigen und Vorsichtsmaßnahmen
Absolute Kontraindikationen
- Akuter Harnverhalt
- Engwinkelglaukom (grüner Star)
- Schwere Prostatavergrößerung mit Restharnbildung
- Überempfindlichkeit gegen Opipramol
- Darmverschluss (Ileus)
Relative Kontraindikationen (Vorsicht geboten)
- Herzerkrankungen: Besonders Herzrhythmusstörungen
- Epilepsie: Krampfschwelle kann gesenkt werden
- Leberfunktionsstörungen: Dosisanpassung nötig
- Nierenfunktionsstörungen: Dosisanpassung nötig
- Prostatavergrößerung: Risiko für Harnverhalt
Schwangerschaft und Stillzeit
Die Datenlage zu Opipramol in Schwangerschaft und Stillzeit ist begrenzt:
- Schwangerschaft: Nur bei strenger Indikation, SSRI meist sicherer
- Stillzeit: Opipramol geht in die Muttermilch über – Stillzeit nicht empfohlen
Kinder und Jugendliche
Opipramol ist für Kinder und Jugendliche nicht zugelassen. Die Sicherheit und Wirksamkeit in dieser Altersgruppe ist nicht ausreichend untersucht.
Opipramol und Autofahren
Opipramol kann die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen, besonders zu Beginn:
- Müdigkeit und Schläfrigkeit
- Schwindel
- Verlangsamte Reaktionszeit (mild)
🚗 Hinweise zum Autofahren
- In den ersten Tagen vorsichtig sein
- Testen Sie, wie Sie auf das Medikament reagieren
- Die Beeinträchtigung ist meist geringer als bei Benzodiazepinen
- Nach Eingewöhnung oft problemlos
Alkohol und Opipramol
Alkohol sollte während der Behandlung mit Opipramol vermieden oder stark eingeschränkt werden:
- Verstärkung der sedierenden Wirkung
- Erhöhtes Sturzrisiko
- Beeinträchtigung der therapeutischen Wirkung
- Verschlechterung der Angstsymptome langfristig
Überdosierung
Eine Überdosierung mit Opipramol ist deutlich weniger gefährlich als mit echten trizyklischen Antidepressiva:
Symptome einer Überdosierung
- Starke Müdigkeit bis Schläfrigkeit
- Niedriger Blutdruck
- Schwindel
- Verwirrtheit
- Herzrhythmusstörungen (selten)
🆘 Bei Überdosierung
Auch wenn Opipramol sicherer ist als echte TZA, rufen Sie bei Überdosierung den Notruf 112 an. Medizinische Überwachung ist wichtig!
Vergleich mit anderen Angstmedikamenten
| Wirkstoff | Besonderheiten |
|---|---|
| Opipramol | Mild wirksam, keine Abhängigkeit, verzögerter Wirkungseintritt |
| Lorazepam (Benzodiazepin) | Sofortige Wirkung, aber Abhängigkeit, nur Kurzzeittherapie |
| Sertralin (SSRI) | Gut wirksam bei Angststörungen, auch antidepressiv |
| Pregabalin | Wirksam bei generalisierter Angststörung, Abhängigkeitspotenzial |
| Buspiron | Ähnlich wie Opipramol, keine Abhängigkeit, sehr mild |
Wann ist Opipramol die richtige Wahl?
Opipramol ist besonders geeignet bei:
- Leichten bis mittelschweren Angststörungen: Wenn SSRI zu stark sind oder nicht vertragen werden
- Langfristiger Angstbehandlung: Keine Abhängigkeit oder Toleranz
- Vegetativen Symptomen: Herzklopfen, Schwitzen, Zittern ohne organische Ursache
- Somatoformen Störungen: Wenn Angst sich körperlich äußert
- Älteren Patienten: Besser verträglich als Benzodiazepine
- Patienten mit Suchtgefahr: Kein Abhängigkeitspotenzial
Weniger geeignet ist Opipramol bei:
- Schweren Angststörungen oder Panikstörung (zu schwach)
- Akuten Angstzuständen (wirkt zu langsam)
- Depression als Hauptproblem (unzureichende antidepressive Wirkung)
Langzeitbehandlung
Empfohlene Behandlungsdauer
- Angststörungen: Mindestens 6-12 Monate nach Besserung
- Bei Rückfällen: Längere Behandlung erwägen
- Chronische Angst: Kann unbegrenzt eingenommen werden
Vorteile der Langzeitbehandlung mit Opipramol
- Keine Abhängigkeit: Im Gegensatz zu Benzodiazepinen
- Keine Toleranzentwicklung: Wirkung bleibt erhalten
- Gut verträglich: Auch über Jahre
- Keine Dosissteigerung nötig: Stabile Erhaltungsdosis
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Macht Opipramol abhängig?
Nein! Das ist der große Vorteil von Opipramol gegenüber Benzodiazepinen. Opipramol macht nicht abhängig und kann ohne Toleranzentwicklung über Monate oder Jahre eingenommen werden.
Wie schnell wirkt Opipramol?
Die volle angstlösende Wirkung tritt erst nach 1-2 Wochen ein, manchmal auch später. Eine leicht sedierende Wirkung kann schneller eintreten. Im Gegensatz zu Benzodiazepinen (die sofort wirken) braucht Opipramol Geduld.
Ist Opipramol ein Antidepressivum?
Strukturell ja, aber praktisch nein. Opipramol gehört strukturell zu den trizyklischen Antidepressiva, hat aber kaum antidepressive Wirkung. Es wird hauptsächlich als Anxiolytikum (Angstlöser) eingesetzt.
Kann ich Opipramol mit einem SSRI kombinieren?
Ja, das ist eine häufige und sinnvolle Kombination. Das SSRI wirkt gegen die Depression, Opipramol zusätzlich gegen die Angstsymptome. Die Kombination sollte aber immer vom Arzt überwacht werden.
Warum ist Opipramol besser als Benzodiazepine?
Opipramol macht nicht abhängig und kann langfristig eingenommen werden, ohne dass die Wirkung nachlässt. Benzodiazepine machen schnell abhängig und sollten nur kurzfristig (maximal 4 Wochen) eingenommen werden. Der Nachteil: Opipramol wirkt langsamer und schwächer.
Hilft Opipramol bei Panikattacken?
Opipramol ist bei Panikstörung meist zu schwach wirksam. Für akute Panikattacken ist die Wirkung zu langsam. SSRI wie Sertralin oder Paroxetin sind bei Panikstörung wirksamer.
Kann ich mit Opipramol Auto fahren?
Nach einer Eingewöhnungsphase (1-2 Wochen) ist Autofahren meist problemlos möglich. Die Beeinträchtigung ist deutlich geringer als bei Benzodiazepinen. Testen Sie aber zunächst, wie Sie reagieren.
Kann ich Opipramol dauerhaft einnehmen?
Ja, Opipramol kann ohne Probleme über Monate oder Jahre eingenommen werden. Es gibt keine Abhängigkeit oder Toleranzentwicklung. Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind aber empfehlenswert.
Zusammenfassung
Opipramol ist ein mildes Anxiolytikum mit dem großen Vorteil, dass es nicht abhängig macht. Es eignet sich besonders für die langfristige Behandlung leichter bis mittelschwerer Angststörungen und somatoformer Störungen.
Wichtigste Punkte:
- Strukturell trizyklisches Antidepressivum, aber hauptsächlich als Anxiolytikum verwendet
- KEINE Abhängigkeit – großer Vorteil gegenüber Benzodiazepinen
- Mild wirksam – gut bei leichten bis mittelschweren Angststörungen
- Verzögerter Wirkungseintritt – Geduld erforderlich (1-2 Wochen)
- Weniger Nebenwirkungen als echte TZA
- Gut verträglich, auch bei älteren Patienten
- Langfristig einsetzbar ohne Toleranzentwicklung
- Dosierung: 150-300 mg/Tag aufgeteilt
- Häufig in Kombination mit SSRI/SNRI bei Depression mit Angst
- Hilft besonders bei vegetativen Angstsymptomen
- Sicherer als echte TZA bei Überdosierung
💡 Wichtigster Rat
Opipramol ist das ideale Medikament für Patienten, die eine langfristige Angstbehandlung ohne Abhängigkeitsrisiko suchen. Die Wirkung ist mild und tritt verzögert ein, aber dafür können Sie es ohne Bedenken über Monate oder Jahre einnehmen. Es ist eine sichere Alternative zu Benzodiazepinen und eine gute Ergänzung zu Antidepressiva. Geben Sie dem Medikament 2-4 Wochen Zeit, um seine volle Wirkung zu entfalten. Die Behandlung erfordert Geduld, zahlt sich aber aus.