Duloxetin (Cymbalta)

SNRI-Antidepressivum bei Depression, Angst und chronischen Schmerzen: Wirkung, Dosierung und was Sie über dieses duale Medikament wissen sollten

SNRI-Antidepressivum | Wirkstoff: Duloxetin | Handelsname: Cymbalta

💊 Wirkstoff

Duloxetin

🔬 Wirkstoffklasse

SNRI (Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer)

⏱️ Wirkungseintritt

2-4 Wochen (Schmerz teilweise früher)

📋 Zulassung

Depression, Angst, Fibromyalgie, Neuropathie

Was ist Duloxetin?

Duloxetin ist ein modernes Antidepressivum aus der Gruppe der SNRI (Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer). Es wirkt auf zwei wichtige Botenstoffe im Gehirn – Serotonin und Noradrenalin – und hat dadurch ein breiteres Wirkspektrum als klassische SSRI.

Duloxetin wurde vom Pharmaunternehmen Eli Lilly entwickelt und ist seit 2004 in Deutschland unter dem Handelsnamen Cymbalta zugelassen. Heute gibt es auch zahlreiche günstigere Generika.

💡 Besonderheit: Doppelwirkung

Duloxetin ist nicht nur ein Antidepressivum, sondern auch zur Schmerzbehandlung zugelassen. Diese duale Wirkung macht es besonders wertvoll bei Patienten mit Depression UND chronischen Schmerzen – eine häufige Kombination, die sonst zwei Medikamente erfordern würde.

Wie wirkt Duloxetin?

Duloxetin wirkt auf zwei wichtige Botenstoffe:

1. Serotonin: Reguliert Stimmung, Angst, Schlaf und Appetit. Ein Mangel an Serotonin steht mit Depressionen und Angststörungen in Verbindung.

2. Noradrenalin: Beeinflusst Antrieb, Aufmerksamkeit, Wachheit und Schmerzwahrnehmung. Ein Mangel kann zu Müdigkeit, Antriebslosigkeit und verstärkter Schmerzempfindung führen.

Duloxetin blockiert die Wiederaufnahme beider Botenstoffe in die Nervenzellen, sodass sie länger wirken können. Diese duale Wirkung unterscheidet SNRI von SSRI wie Cipralex oder Sertralin, die nur auf Serotonin wirken.

🔍 SSRI vs. SNRI – Was ist der Unterschied?

SSRI (z.B. Citalopram, Sertralin): Wirken nur auf Serotonin. Gut bei Depressionen und Angststörungen.

SNRI (Duloxetin, Venlafaxin): Wirken auf Serotonin UND Noradrenalin. Oft wirksamer bei schweren Depressionen, Antriebslosigkeit und chronischen Schmerzen.

Der Zusatzeffekt auf Noradrenalin kann bei manchen Patienten zu besserer Wirkung führen, bringt aber auch mehr Nebenwirkungen wie Blutdruckanstieg oder Schwitzen mit sich.

Wofür wird Duloxetin eingesetzt?

Duloxetin hat mehrere offizielle Zulassungen:

Psychiatrische Anwendungen:

Schmerzindikationen:

Off-Label (ohne offizielle Zulassung):

✅ Vorteile von Duloxetin

Duale Wirkung: Behandelt Depression UND Schmerzen gleichzeitig

Antrieb: Durch Noradrenalin-Wirkung oft besser bei Antriebslosigkeit als SSRI

Schmerzen: Wirksam bei verschiedenen chronischen Schmerzsyndromen

Angst: Gute Wirksamkeit bei generalisierten Angststörungen

Flexibel: Einmal täglich einnehmbar, unabhängig von Mahlzeiten

Dosierung und Einnahme

Standarddosierung

Indikation Startdosis Erhaltungsdosis Maximaldosis
Depression 60 mg/Tag 60 mg/Tag 120 mg/Tag
Generalisierte Angststörung 30 mg/Tag* 60 mg/Tag 120 mg/Tag
Diabetische Neuropathie 60 mg/Tag 60 mg/Tag 120 mg/Tag
Fibromyalgie 30 mg/Tag 60 mg/Tag 120 mg/Tag

*Bei Angststörungen oft mit 30 mg starten und nach 1 Woche auf 60 mg erhöhen

💡 Praktische Dosierungs-Tipps

Start mit 60 mg: Bei Depression wird meist direkt mit der Zieldosis von 60 mg begonnen. Bei empfindlichen Patienten kann mit 30 mg gestartet werden.

Kapsel ganz schlucken: Duloxetin-Kapseln dürfen nicht geöffnet oder zerkaut werden, da der Wirkstoff magensaftresistent ummantelt ist.

Einmal täglich: Duloxetin wird einmal täglich eingenommen, ideal morgens oder abends – zur gleichen Zeit.

Mit oder ohne Essen: Die Einnahme kann unabhängig von Mahlzeiten erfolgen. Bei Übelkeit kann die Einnahme zum Essen helfen.

Praktische Einnahme-Hinweise

Dosiserhöhung

Bei unzureichender Wirkung nach 2-4 Wochen kann die Dosis auf 90 mg oder 120 mg erhöht werden. Höhere Dosen (120 mg) werden vor allem bei schweren Depressionen eingesetzt.

⚠️ Wichtig bei höheren Dosen

Blutdruck kontrollieren: Bei Dosen über 60 mg steigt das Risiko für Blutdruckanstieg. Regelmäßige Kontrollen sind wichtig.

Mehr Nebenwirkungen: Höhere Dosen führen oft zu mehr Übelkeit, Schwitzen und Mundtrockenheit.

Nicht immer besser: Viele Patienten profitieren nicht von Dosen über 60 mg – höhere Dosen bedeuten nicht automatisch bessere Wirkung.

Besondere Patientengruppen

Behandlungsdauer

Wie bei allen Antidepressiva ist eine ausreichend lange Behandlung wichtig:

Nebenwirkungen von Duloxetin

Duloxetin kann wie alle SNRI mehr Nebenwirkungen verursachen als reine SSRI. Die meisten Nebenwirkungen sind zu Beginn am stärksten und lassen nach 1-2 Wochen nach.

Sehr häufige und häufige Nebenwirkungen

Gelegentliche Nebenwirkungen

Seltene, aber ernste Nebenwirkungen

🚨 Sofort zum Arzt bei:

  • Serotonin-Syndrom: Unruhe, Fieber, Muskelzuckungen, Verwirrtheit, Schwitzen – lebensbedrohlich!
  • Suizidgedanken: Besonders zu Beginn oder bei Dosisänderungen
  • Deutlicher Blutdruckanstieg: Starke Kopfschmerzen, Sehstörungen, Nasenbluten
  • Leberschädigung: Gelbfärbung der Haut, dunkler Urin, starke Müdigkeit
  • Schwere allergische Reaktionen: Hautausschlag, Schwellungen, Atemnot
  • Manie oder Hypomanie: Extreme Hochstimmung, Größenwahn, vermindertes Schlafbedürfnis
  • Harnverhalt: Unfähigkeit, Wasser zu lassen

Besonderheiten im Vergleich zu SSRI

Durch die zusätzliche Noradrenalin-Wirkung treten bei Duloxetin häufiger auf als bei SSRI:

Praktische Tipps gegen Nebenwirkungen

💡 So lindern Sie Nebenwirkungen

Gegen Übelkeit: Mit 30 mg starten statt 60 mg, Einnahme zum Essen, Ingwertee, kleine Mahlzeiten

Mundtrockenheit: Viel Wasser trinken, zuckerfreie Bonbons, Kaugummi, spezielle Mundsprays

Verstopfung: Ballaststoffreiche Ernährung, viel trinken, Bewegung, ggf. milde Abführmittel

Schwitzen: Atmungsaktive Kleidung, kühlere Raumtemperatur, Antitranspirantien

Schwindel: Langsam aufstehen, ausreichend trinken, Salzkonsum leicht erhöhen

Sexuelle Probleme: Mit Arzt besprechen – manchmal hilft eine Dosisreduktion oder der Wechsel zu Bupropion

Blutdruckkontrolle wichtig

Duloxetin kann den Blutdruck erhöhen, vor allem bei Dosen über 60 mg. Daher sollte der Blutdruck regelmäßig kontrolliert werden:

Wann wirkt Duloxetin?

Wie bei allen Antidepressiva ist Geduld erforderlich. Die Wirkung tritt nicht sofort ein, sondern entwickelt sich über Wochen.

Typischer Wirkverlauf bei Depression/Angst

Zeitraum Was zu erwarten ist
Tag 1-3 Hauptsächlich Nebenwirkungen (Übelkeit, Schwindel). Noch keine positive Wirkung spürbar.
Woche 1 Nebenwirkungen am stärksten. Mögliche anfängliche Verschlechterung von Angst oder Unruhe. Eventuell etwas mehr Energie.
Woche 2 Nebenwirkungen lassen langsam nach. Erste zaghafte Verbesserungen möglich: besserer Schlaf, etwas mehr Antrieb.
Woche 3-4 Deutlichere Besserung: Stimmung hebt sich, Angst nimmt ab, mehr Energie. Die meisten Patienten spüren jetzt eine Wirkung.
Woche 4-8 Weitere kontinuierliche Verbesserung. Volle therapeutische Wirkung entwickelt sich. Nebenwirkungen meist deutlich reduziert.

Wirkverlauf bei chronischen Schmerzen

Bei Schmerzindikationen kann die Wirkung manchmal etwas schneller eintreten:

💡 Wichtig zu wissen

Antrieb zuerst: Viele Patienten berichten, dass sie zuerst mehr Energie haben, bevor sich die Stimmung bessert. Dies kann in der Anfangsphase das Suizidrisiko erhöhen – deshalb engmaschige Kontrolle!

Individuelle Unterschiede: Manche spüren nach 10 Tagen eine Wirkung, andere brauchen 6-8 Wochen. Geben Sie Duloxetin Zeit!

Tagebuch führen: Notieren Sie Stimmung, Schmerzniveau und Nebenwirkungen täglich (Skala 1-10), um Fortschritte zu erkennen.

Was tun, wenn Duloxetin nicht wirkt?

Falls nach 6-8 Wochen bei ausreichender Dosierung (60-120 mg) keine Besserung eintritt:

Duloxetin richtig absetzen

Duloxetin sollte niemals abrupt abgesetzt werden! SNRI können beim Absetzen ausgeprägte Entzugssymptome verursachen, die sehr unangenehm sein können.

Was ist das Absetzsyndrom?

Beim zu schnellen Absetzen von Duloxetin treten bei vielen Patienten (30-50%) Absetzerscheinungen auf:

⚠️ Duloxetin hat starke Absetzprobleme

Besonders schwierig: Duloxetin gehört zu den Antidepressiva mit den ausgeprägtesten Absetzerscheinungen, vergleichbar mit Venlafaxin und Paroxetin.

Kurze Halbwertszeit: Mit etwa 12 Stunden hat Duloxetin eine relativ kurze Halbwertszeit, was schnellere und stärkere Entzugssymptome begünstigt.

Niemals abrupt absetzen! Selbst das Vergessen einer einzelnen Dosis kann bei manchen Patienten Symptome auslösen.

Empfohlener Ausschleichplan

Wegen der starken Absetzprobleme sollte Duloxetin besonders langsam ausgeschlichen werden:

Phase Dosierung Dauer
Ausgangsdosis 60 mg/Tag -
Reduktion 1 30 mg/Tag 4-6 Wochen
Reduktion 2 30 mg jeden 2. Tag 2-4 Wochen
Optional: Umstieg Prozac (Fluoxetin) 10-20 mg 2-4 Wochen, dann ausschleichen
Absetzen 0 mg -

💡 Der Fluoxetin-Trick

Problem: Duloxetin ist nur als 30 mg und 60 mg Kapsel verfügbar, was feinere Dosisreduktionen erschwert.

Lösung: Manche Ärzte wechseln vor dem Absetzen zu Fluoxetin (Prozac). Fluoxetin hat eine sehr lange Halbwertszeit (4-6 Tage) und verursacht daher kaum Absetzprobleme. Nach 2-4 Wochen Fluoxetin kann dieses dann leichter abgesetzt werden.

Vorgehen: Von Duloxetin 60 mg auf Fluoxetin 20 mg umstellen. Nach 2-4 Wochen Fluoxetin auf 10 mg reduzieren. Nach weiteren 2 Wochen absetzen.

Tipps für erfolgreiches Absetzen

Wie lange dauern Absetzerscheinungen?

Bei ordnungsgemäßem Ausschleichen:

Wechselwirkungen und Gegenanzeigen

Wichtige Wechselwirkungen

⚠️ Gefährliche Kombinationen

MAO-Hemmer: Absolut verboten! Mindestens 14 Tage Abstand (Gefahr des Serotonin-Syndroms). Nach Duloxetin mind. 5 Tage warten, bevor MAO-Hemmer begonnen werden.

Andere serotonerge Medikamente: Erhöhtes Risiko für Serotonin-Syndrom:

  • Andere Antidepressiva (SSRI, andere SNRI)
  • Triptane (Migränemittel)
  • Tramadol, Tapentadol (Schmerzmittel)
  • Tryptophan-Präparate
  • Johanniskraut
  • Lithium

Medikamente, die Vorsicht erfordern

Alkohol und Duloxetin

Alkohol sollte während der Behandlung gemieden werden:

Gegenanzeigen

Duloxetin darf nicht eingenommen werden bei:

Besondere Vorsicht geboten

Duloxetin in Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Die Datenlage zu Duloxetin in der Schwangerschaft ist begrenzt. Es gibt bessere Alternativen für schwangere Frauen.

⚠️ Vorsicht in der Schwangerschaft

Eingeschränkte Empfehlung: Duloxetin sollte in der Schwangerschaft möglichst vermieden werden, da bessere Alternativen existieren.

Bessere Alternativen: Sertralin hat mehr Sicherheitsdaten in der Schwangerschaft und wird bevorzugt.

1. Trimester: Möglichst meiden, da am wenigsten Daten vorhanden

3. Trimester: Bei Einnahme bis zur Geburt können beim Neugeborenen Anpassungsstörungen auftreten

Was zeigen die Studien?

Empfehlungen

Stillzeit

Duloxetin geht in die Muttermilch über, die Konzentration ist relativ gering.

Empfehlung: Stillen unter Duloxetin ist mit Vorsicht möglich, aber besser dokumentierte Alternativen wie Sertralin oder Paroxetin werden bevorzugt. Falls Duloxetin fortgesetzt wird:

Duloxetin bei chronischen Schmerzen

Eine Besonderheit von Duloxetin ist die Zulassung zur Schmerzbehandlung. Es ist eines der wenigen Antidepressiva mit nachgewiesener Wirksamkeit bei verschiedenen Schmerzsyndromen.

Wie wirkt Duloxetin gegen Schmerzen?

Die schmerzlindernde Wirkung erfolgt über mehrere Mechanismen:

Zugelassene Schmerzindikationen

1. Diabetische Neuropathie

Nervenschäden durch Diabetes, die zu brennenden, stechenden Schmerzen in Füßen und Händen führen.

2. Fibromyalgie

Chronisches Schmerzsyndrom mit Schmerzen am ganzen Körper, Müdigkeit und Schlafstörungen.

3. Chronische Rückenschmerzen

In manchen Ländern (USA) auch zur Behandlung chronischer muskuloskelettaler Schmerzen zugelassen.

Wirkt Duloxetin bei allen Schmerzen?

Nein. Duloxetin wirkt hauptsächlich bei neuropathischen Schmerzen (Nervenschmerzen) und zentralen Schmerzsyndromen. Bei anderen Schmerzarten ist die Wirkung begrenzt:

🔍 Wann hilft Duloxetin bei Schmerzen?

Gut wirksam bei:

  • Diabetischer Neuropathie ✅
  • Fibromyalgie ✅
  • Chronischen Rückenschmerzen ✅
  • Chemotherapie-induzierten Nervenschmerzen ✅
  • Chronischen Spannungskopfschmerzen (teilweise) ⚠️

Weniger wirksam bei:

  • Akuten Schmerzen ❌
  • Reinen Entzündungsschmerzen ❌
  • Krebsschmerzen (außer neuropathische) ❌

Duloxetin vs. andere Schmerzmedikamente

Vorteile gegenüber klassischen Schmerzmitteln:

Nachteile:

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Macht Duloxetin abhängig?

Nein. Duloxetin macht nicht im klassischen Sinne abhängig. Es besteht kein Verlangen nach dem Medikament (Craving) und keine Dosissteigerung ist nötig. Allerdings kann beim Absetzen ein Entzugssyndrom auftreten, was aber keine Abhängigkeit ist, sondern eine Anpassungsreaktion des Körpers.

Was ist besser: Duloxetin oder Venlafaxin?

Beide sind SNRI mit ähnlicher Wirkung. Unterschiede:

Welches besser ist, lässt sich nur individuell feststellen. Bei chronischen Schmerzen wird Duloxetin bevorzugt.

Kann ich unter Duloxetin Auto fahren?

Zu Beginn der Behandlung oder nach Dosisänderungen kann die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt sein (Schwindel, Benommenheit, Sehstörungen). Testen Sie Ihre Reaktion in sicherer Umgebung. Nach der Eingewöhnungsphase ist Autofahren meist unproblematisch.

Nimmt man von Duloxetin zu?

Gewichtsveränderungen sind möglich, aber uneinheitlich. Manche Patienten nehmen leicht zu (2-3 kg), andere verlieren Gewicht durch verringerten Appetit. Die Gewichtsauswirkungen sind geringer als bei Mirtazapin oder trizyklischen Antidepressiva.

Hilft Duloxetin bei Rückenschmerzen?

Duloxetin kann bei chronischen Rückenschmerzen helfen, besonders wenn neuropathische Komponenten beteiligt sind. Die Wirksamkeit ist aber individuell unterschiedlich. Bei rein mechanischen Rückenschmerzen ist die Wirkung begrenzt.

Kann ich Duloxetin mit Ibuprofen kombinieren?

Die Kombination ist möglich, sollte aber mit Vorsicht erfolgen, da beide das Blutungsrisiko erhöhen. Bei regelmäßiger Kombination:

Gelegentliche Einnahme von Ibuprofen ist meist unproblematisch.

Wie schnell kann ich Duloxetin absetzen?

Sehr langsam! Duloxetin gehört zu den Antidepressiva mit den stärksten Absetzproblemen. Planen Sie mindestens 2-3 Monate zum Ausschleichen ein, bei längerer Einnahme auch 4-6 Monate. Der "Fluoxetin-Trick" (Umstellung auf Fluoxetin vor dem Absetzen) kann helfen.

Warum hilft Duloxetin bei Schmerzen UND Depression?

Depression und chronische Schmerzen teilen teilweise dieselben neurobiologischen Mechanismen (Serotonin- und Noradrenalin-System). Duloxetin wirkt auf beide Systeme und kann daher beide Symptome gleichzeitig lindern. Dies ist besonders wertvoll, da Depression und chronische Schmerzen häufig gemeinsam auftreten.

Was passiert, wenn ich eine Dosis vergesse?

Nehmen Sie die nächste Dosis zur gewohnten Zeit ein – keine doppelte Dosis! Bei Duloxetin kann schon das Vergessen einer Dosis bei manchen Patienten zu leichten Entzugssymptomen führen (Schwindel, Kopfschmerzen). Versuchen Sie, Duloxetin möglichst regelmäßig einzunehmen.

Zusammenfassung

📋 Duloxetin im Überblick

Wirkstoff: Duloxetin, ein SNRI-Antidepressivum

Handelsname: Cymbalta (und Generika)

Hauptanwendungen: Depression, generalisierte Angststörung, chronische Schmerzen (Fibromyalgie, diabetische Neuropathie)

Dosierung: Meist 60 mg täglich, maximal 120 mg

Wirkungseintritt: 2-4 Wochen (bei Schmerzen teilweise früher)

Häufige Nebenwirkungen: Übelkeit, Mundtrockenheit, Verstopfung, Schwitzen, Schwindel

Besonderheiten: Duale Wirkung (Depression + Schmerz), erhöht Blutdruck, starke Absetzprobleme

Vorteile: Wirksam bei Therapieresistenz, gut bei Antriebslosigkeit, Schmerzindikation

Nachteile: Mehr Nebenwirkungen als SSRI, schwierig abzusetzen, nicht bei Leber-/Nierenproblemen

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