Trizyklisches Antidepressivum zur Behandlung von Depressionen, Angststörungen, Schlafstörungen und Juckreiz
Was ist Doxepin?
Doxepin ist ein trizyklisches Antidepressivum, das seit den 1960er Jahren verwendet wird. Es gehört zur gleichen Medikamentengruppe wie Amitriptylin und wird hauptsächlich unter dem Handelsnamen Aponal vertrieben. Doxepin zeichnet sich durch eine besonders starke sedierende und angstlösende Wirkung aus.
Eine Besonderheit von Doxepin ist seine vielseitige Einsetzbarkeit. Neben der Behandlung von Depressionen wird es häufig bei Angststörungen, Schlafstörungen und sogar bei schweren Hauterkrankungen mit Juckreiz eingesetzt. In niedriger Dosierung ist Doxepin eines der stärksten schlaffördernden Antidepressiva.
Darreichungsformen: Kapseln, Tabletten, Lösung (Tropfen), Creme zur äußerlichen Anwendung
Besonderheit: Sehr stark sedierend, auch gegen Juckreiz wirksam
Vergleich mit Amitriptylin
Doxepin ist dem Amitriptylin sehr ähnlich, hat aber einige Unterschiede:
Oft noch stärkere sedierende Wirkung
Ausgeprägtere antihistaminerge Wirkung (daher gut gegen Juckreiz)
Manchmal besser verträglich als Amitriptylin
Stärkere angstlösende Wirkung
Auch als Creme für Hautanwendungen verfügbar
Wie wirkt Doxepin?
Doxepin beeinflusst mehrere Botenstoffe im Gehirn und hat dadurch vielfältige therapeutische Wirkungen.
Hauptwirkmechanismen
Wie andere trizyklische Antidepressiva hemmt Doxepin die Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin in die Nervenzellen. Diese beiden Neurotransmitter bleiben dadurch länger im synaptischen Spalt verfügbar und können ihre stimmungsaufhellende und antriebssteigernde Wirkung entfalten.
Zusätzlich blockiert Doxepin verschiedene Rezeptoren:
H1-Histamin-Rezeptoren: Sehr starke Blockade führt zu ausgeprägter Sedierung und Wirkung gegen Juckreiz
Cholinerge Rezeptoren: Führt zu anticholinergen Nebenwirkungen (Mundtrockenheit, Verstopfung)
Alpha-1-Rezeptoren: Kann Schwindel und Blutdruckabfall verursachen
5-HT2-Rezeptoren: Trägt zur angstlösenden Wirkung bei
Besonderheit: Die Histamin-Blockade ist bei Doxepin stärker ausgeprägt als bei den meisten anderen trizyklischen Antidepressiva. Dies macht es besonders wirksam gegen Juckreiz und als Schlafmittel, führt aber auch zu ausgeprägter Müdigkeit.
Dosisabhängige Wirkungen
Niedrige Dosis (3-25 mg): Hauptsächlich sedierende und antihistaminerge Wirkung, Einsatz als Schlafmittel
Höhere Dosis (100-300 mg): Antidepressive Wirkung steht im Vordergrund
Wann setzt die Wirkung ein?
Sedierung: Innerhalb von 30-60 Minuten nach Einnahme
Juckreizlinderung: Innerhalb von Stunden bis Tagen
Angstlösende Wirkung: Nach 1-2 Wochen
Antidepressive Wirkung: Nach 2-4 Wochen
Volle therapeutische Wirkung: Nach 4-6 Wochen
Besonderheit: Creme gegen Juckreiz
Doxepin ist als 5%ige Creme zur äußerlichen Anwendung verfügbar. Die Creme wirkt lokal gegen Juckreiz bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Ekzemen. Ein Teil des Wirkstoffs wird über die Haut aufgenommen und kann zu systemischen Nebenwirkungen führen, besonders bei großflächiger Anwendung.
Wofür wird Doxepin eingesetzt?
Doxepin hat ein breites Anwendungsspektrum und wird sowohl oral als auch äußerlich eingesetzt.
Zugelassene Anwendungsgebiete (oral)
Depression: Besonders bei Depressionen mit Angst, Unruhe und Schlafstörungen
Eine der häufigsten Off-Label-Anwendungen ist der Einsatz als Schlafmittel in sehr niedriger Dosierung (3-25 mg). In dieser Dosierung wirkt Doxepin hauptsächlich über die Histamin-Blockade und hat eine ausgeprägte schlaffördernde Wirkung ohne die ausgeprägte anticholinerge Belastung höherer Dosen. Es ist wirksamer als viele moderne Schlafmittel und macht nicht abhängig.
Besondere Eignung bei kombinierten Symptomen
Doxepin ist besonders geeignet, wenn mehrere Symptome gleichzeitig behandelt werden sollen:
Depression mit Angst und Schlafstörungen
Angststörung mit ausgeprägten Schlafproblemen
Juckreiz mit Depression oder Angst
Chronische Schmerzen mit Schlafstörungen
Dosierung von Doxepin
Die Dosierung von Doxepin variiert stark je nach Anwendungsgebiet und muss individuell angepasst werden.
Übliche Dosierungen nach Indikation
Indikation
Startdosis
Übliche Dosis
Maximaldosis
Depression
25-50 mg abends
75-150 mg/Tag
300 mg/Tag
Angststörung
25-50 mg abends
50-150 mg/Tag
300 mg/Tag
Schlafstörungen
3-10 mg abends
10-25 mg/Tag
50 mg/Tag
Chronische Schmerzen
10-25 mg abends
25-75 mg/Tag
150 mg/Tag
Juckreiz (oral)
10-25 mg abends
25-75 mg/Tag
150 mg/Tag
Juckreiz (Creme)
Dünn 3-4x täglich auf betroffene Stellen auftragen (max. 10% Körperoberfläche)
Wichtige Hinweise zur Einnahme
Einnahmezeitpunkt: Wegen starker Sedierung fast immer abends, 1-2 Stunden vor dem Schlafengehen
Mit oder ohne Essen: Kann unabhängig von Mahlzeiten eingenommen werden
Teilung der Dosis: Bei höheren Dosen manchmal 2-3x täglich (kleinere Dosen tagsüber, größte Dosis abends)
Tropfenform: Ermöglicht sehr präzise Dosierung, besonders bei niedrigen Dosen für Schlaf
Vergessene Einnahme: Nicht am nächsten Morgen nachholen, zur nächsten regulären Zeit fortfahren
Niedrigdosierung als Schlafmittel: Viele Patienten profitieren von sehr niedrigen Dosen (3-10 mg) als Schlafmittel. Diese Dosierung liegt weit unter der antidepressiven Dosis und führt zu weniger Nebenwirkungen am Tag. Die Tropfenform eignet sich hier besonders gut.
⚠️ Besondere Vorsicht bei
Älteren Patienten: Mit 10-25 mg beginnen, sehr langsam steigern
Verschwommenes Sehen: Bessert sich meist nach Wochen, bei Problemen Augenarzt konsultieren
Überdosierung
Wie alle trizyklischen Antidepressiva ist Doxepin bei Überdosierung sehr gefährlich und kann lebensbedrohlich sein.
🚨 Zeichen einer Überdosierung
Bei Verdacht auf Überdosierung sofort den Notruf 112 wählen!
Schwere Schläfrigkeit bis Bewusstlosigkeit
Verwirrtheit, Halluzinationen, Delir
Krampfanfälle
Schwere Herzrhythmusstörungen
Sehr niedriger oder sehr hoher Blutdruck
Atemstörungen
Weite Pupillen
Starke anticholinerge Symptome
Doxepin absetzen - So geht's richtig
Das Absetzen von Doxepin sollte immer schrittweise erfolgen. Ein abruptes Absetzen kann zu unangenehmen Entzugssymptomen führen.
⚠️ Niemals plötzlich absetzen!
Auch wenn Doxepin nicht abhängig macht, können beim abrupten Absetzen erhebliche Beschwerden auftreten. Setzen Sie Doxepin nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ab.
Typische Absetzerscheinungen
Bei zu schnellem Absetzen oder Vergessen von Dosen können auftreten:
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
Kopfschmerzen
Schwindel, Benommenheit
Schlafstörungen, Schlaflosigkeit
Lebhafte Träume, Albträume
Unruhe, Reizbarkeit
Angstgefühle
Grippe-ähnliche Symptome
Schwitzen
Muskelschmerzen
Empfohlenes Ausschleichschema
Ein typisches Ausschleichschema bei Doxepin:
Zeitraum
Dosisreduktion
Beispiel bei 150 mg
Woche 1-2
Reduktion um 25-50 mg
100-125 mg
Woche 3-4
Weitere Reduktion um 25 mg
75-100 mg
Woche 5-6
Reduktion um 25 mg
50-75 mg
Woche 7-8
Reduktion um 25 mg
25-50 mg
Woche 9-10
Reduktion um 12,5-25 mg
12,5-25 mg
Woche 11-12
Absetzen oder weiter reduzieren
0 mg
Bei niedrigeren Ausgangsdosen kann schneller reduziert werden. Bei höheren Dosen oder langer Behandlungsdauer kann ein noch langsameres Ausschleichen über mehrere Monate nötig sein.
Besonderheiten beim Absetzen
Als Schlafmittel: Kann oft etwas schneller reduziert werden, Schlafprobleme können vorübergehend zurückkehren
Bei Angststörungen: Angst kann vorübergehend verstärkt auftreten
Bei Juckreiz: Juckreiz kann zurückkehren, alternative Behandlung vorbereiten
Bei älteren Menschen: Noch langsameres Ausschleichen empfohlen
💡 Tipps für erfolgreiches Absetzen
Wählen Sie eine stressfreie Lebensphase
Informieren Sie nahestehende Personen
Führen Sie ein Symptomtagebuch
Bereiten Sie alternative Strategien vor (z.B. für Schlaf oder Angst)
Bei starken Absetzerscheinungen: Dosis wieder erhöhen und langsamer vorgehen
Regelmäßige Arzttermine während des Absetzens
Rebound-Effekte
Nach dem Absetzen können vorübergehend verstärkt die Symptome auftreten, wegen derer Doxepin ursprünglich verschrieben wurde:
Schlaflosigkeit (oft stärker als vor Behandlung)
Angst und Unruhe
Juckreiz
Depressive Verstimmung
Diese Rebound-Effekte sind meist vorübergehend und kein Zeichen, dass das Medikament dauerhaft nötig wäre.
Wechselwirkungen und Gegenanzeigen
Wichtige Wechselwirkungen
Doxepin interagiert mit vielen Medikamenten. Informieren Sie Ihren Arzt über alle Medikamente, die Sie einnehmen.
🚨 Gefährliche Kombinationen - Nicht einnehmen mit:
MAO-Hemmern: Mindestens 14 Tage Abstand einhalten - Lebensgefahr durch hypertensive Krise!
QT-Zeit verlängernde Medikamente: Erhöhtes Risiko für gefährliche Herzrhythmusstörungen
Adrenalin: Schwere Blutdruckkrisen möglich
Vorsicht bei Kombination mit:
Andere sedierende Medikamente: Verstärkte Sedierung mit Benzodiazepinen (Tavor, Valium), Schlafmitteln, Mirtazapin
Andere Antidepressiva: Besonders SSRI wie Fluoxetin, Paroxetin (erhöhen Doxepin-Spiegel)
Antihistaminika: Verstärkung der sedierenden und anticholinergen Wirkungen
Andere anticholinerge Medikamente: Verstärkte anticholinerge Nebenwirkungen
Blutdruckmedikamente: Verstärkte Blutdrucksenkung
Herzmedikamente: Besonders Rhythmusmedikamente
Schilddrüsenhormone: Verstärkung beider Wirkungen
Cimetidin: Erhöht Doxepin-Spiegel
Tramadol: Erhöhtes Krampfrisiko
Alkohol und Drogen
Alkohol sollte während der Behandlung mit Doxepin vollständig vermieden werden. Die Kombination kann zu gefährlicher Sedierung, Atemstörungen und verstärkten Nebenwirkungen führen. Die sedierende Wirkung von Doxepin wird durch Alkohol erheblich verstärkt.
Der Konsum von Drogen ist äußerst gefährlich und kann zu schweren Komplikationen führen. Besonders die Kombination mit sedierenden Substanzen oder Stimulanzien ist riskant.
Rauchen
Rauchen kann den Abbau von Doxepin beschleunigen, sodass höhere Dosen notwendig sein können. Bei Rauchstopp kann der Wirkstoffspiegel ansteigen - informieren Sie Ihren Arzt.
Absolute Gegenanzeigen
Doxepin darf nicht eingenommen werden bei:
Allergie gegen Doxepin oder andere trizyklische Antidepressiva
Akutem Herzinfarkt (innerhalb der letzten 6 Monate)
Schweren Herzrhythmusstörungen
Einnahme von MAO-Hemmern (14 Tage Abstand erforderlich)
Akutem Engwinkelglaukom
Schwerer Harnverhalt (Prostatahyperplasie)
Akutem Delir
Schwerer Leberfunktionsstörung
Unbehandeltem Engwinkelglaukom
Besondere Vorsicht erforderlich bei:
Herzerkrankungen (EKG-Kontrollen erforderlich)
Bluthochdruck oder niedrigem Blutdruck
Schilddrüsenüberfunktion
Vergrößerter Prostata
Erhöhtem Augeninnendruck
Epilepsie oder Krampfanfällen in der Vorgeschichte
Lebererkrankungen
Nierenerkrankungen
Bipolarer Störung (Gefahr der Auslösung einer Manie)
Suizidgedanken
Diabetes
Älteren Menschen (über 65 Jahre)
Doxepin in Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Die Einnahme von Doxepin in der Schwangerschaft sollte nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen. Die Datenlage ist begrenzt.
Mögliche Risiken:
Anpassungsstörungen beim Neugeborenen bei Einnahme im letzten Trimester
Wenn Sie schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Setzen Sie Doxepin nicht eigenmächtig ab. Möglicherweise ist ein Wechsel auf ein besser untersuchtes Antidepressivum wie Sertralin oder Amitriptylin sinnvoll.
Stillzeit
Doxepin geht in die Muttermilch über, teils in höheren Konzentrationen als andere trizyklische Antidepressiva.
Empfehlungen für die Stillzeit:
Vorsicht geboten - andere Antidepressiva oft besser geeignet
Wenn Doxepin notwendig ist: Das Kind engmaschig beobachten
Auf Schläfrigkeit, Trinkschwäche, schlechte Gewichtszunahme achten
Die äußerliche Anwendung der Doxepin-Creme sollte in Schwangerschaft und Stillzeit vermieden werden, da der Wirkstoff über die Haut aufgenommen wird und ins Blut gelangt.
Doxepin bei besonderen Patientengruppen
Ältere Menschen (über 65 Jahre)
Ältere Menschen sind besonders empfindlich für die Nebenwirkungen von Doxepin. Die starke Sedierung ist problematisch:
Niedrigere Startdosis: Beginnen mit 10-25 mg abends
Sehr langsame Steigerung: Maximal alle 7 Tage um 10-25 mg
Sturzgefahr: Durch Schwindel, Sedierung und Blutdruckabfall stark erhöht
Verwirrtheit und Delir: Anticholinerge Wirkung kann zu schwerer Verwirrtheit führen
Kognitive Beeinträchtigung: Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme
Herzprobleme: Regelmäßige EKG-Kontrollen wichtig
Blasenentleerungsstörungen: Besonders bei Männern mit Prostatavergrößerung
Bei älteren Menschen sollte wenn möglich ein moderneres Antidepressivum wie Cipralex, Sertralin oder Mirtazapin bevorzugt werden.
Kinder und Jugendliche
Doxepin ist für Kinder und Jugendliche nicht zugelassen. Bei Depressionen sollten andere Antidepressiva bevorzugt werden.
⚠️ Erhöhtes Suizidrisiko bei jungen Menschen
Bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 24 Jahre können Antidepressiva zu Beginn der Behandlung Suizidgedanken verstärken. Engmaschige Überwachung ist erforderlich.
Patienten mit Herzerkrankungen
Wie alle trizyklischen Antidepressiva beeinflusst Doxepin die Herzfunktion:
EKG vor Behandlungsbeginn zwingend erforderlich
Regelmäßige EKG-Kontrollen bei Dosissteigerung
Vorsicht bei QT-Zeit-Verlängerung
Nach Herzinfarkt mindestens 6 Monate warten
Alternative Antidepressiva bei Herzerkrankungen oft sicherer
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Doxepin wird in der Leber abgebaut. Bei Leberfunktionsstörungen:
Deutliche Dosisreduktion erforderlich
Noch langsamere Dosistitration
Regelmäßige Kontrolle der Leberwerte
Bei schwerer Leberfunktionsstörung kontraindiziert
Doxepin im Vergleich mit anderen Antidepressiva
Doxepin vs. Amitriptylin
Beide sind trizyklische Antidepressiva mit sehr ähnlichen Eigenschaften:
Einnahmezeitpunkt: 1-3 Stunden vor dem Schlafengehen
Bei starker Tagesmüdigkeit: Noch früher einnehmen (18-19 Uhr)
Als Schlafmittel (niedrige Dosis): 30-60 Minuten vor dem Schlafengehen
Regelmäßigkeit: Immer zur gleichen Zeit für konstante Wirkspiegel
Umgang mit extremer Müdigkeit
Die ausgeprägte Sedierung ist die Hauptbeschwerde bei Doxepin:
Dosis so früh wie möglich am Abend einnehmen
Mindestens 8-9 Stunden Schlaf einplanen
Kein Autofahren, besonders in den ersten Wochen
Keine gefährlichen Tätigkeiten oder Maschinenarbeit
Kurzer Mittagsschlaf kann helfen (max. 20-30 Minuten)
Koffein nur in Maßen und nicht nach 14 Uhr
Bewegung an der frischen Luft
Bei anhaltender Tagesmüdigkeit: Dosisreduktion mit Arzt besprechen
Gewichtskontrolle
Gewichtszunahme ist sehr häufig und kann ausgeprägt sein:
Bewusste, kalorienreduzierte Ernährung von Anfang an
Wöchentliches Wiegen zur Kontrolle
Heißhunger auf Süßes ist typisch - gesunde Alternativen bereithalten
Regelmäßige Bewegung (täglich 30-60 Minuten)
Portionsgrößen beachten
Bei starker Zunahme (>10 kg): Dosisreduktion oder Wechsel besprechen
Autofahren - Besondere Vorsicht!
⚠️ Fahrtüchtigkeit massiv eingeschränkt
Doxepin beeinträchtigt die Fahrtüchtigkeit erheblich. Die Sedierung ist stärker als bei vielen anderen Psychopharmaka. Verzichten Sie auf Autofahren und Bedienen gefährlicher Maschinen, bis Sie sicher wissen, wie das Medikament auf Sie wirkt - dies kann Wochen bis Monate dauern. Manche Patienten können unter Doxepin gar nicht mehr fahren.
Anwendung bei Schlafstörungen
Niedrig dosiertes Doxepin als Schlafmittel:
Sehr niedrige Dosis (3-25 mg) oft ausreichend
30-60 Minuten vor dem Schlafengehen einnehmen
Tropfenform ermöglicht präzise Dosierung
Wirkt durchschlaffördernd, nicht nur einschlaffördernd
Kann Müdigkeit verursachen, auch bei äußerlicher Anwendung
Nicht länger als 8 Tage ohne ärztliche Kontrolle
Bei Hautreizung absetzen
Bei Angststörungen
Wenn Doxepin gegen Angst eingesetzt wird:
Angstlösende Wirkung setzt nach 1-2 Wochen ein
Sedierung kann initial als angenehm empfunden werden
Kombination mit Psychotherapie empfohlen
Mittlere Dosierungen (50-150 mg) oft notwendig
Langfristige Behandlung meist erforderlich
Häufig gestellte Fragen zu Doxepin
Macht Doxepin abhängig?
Nein, Doxepin macht nicht abhängig. Es verursacht keine Toleranzentwicklung und kein Verlangen nach dem Medikament. Allerdings können beim Absetzen Entzugssymptome auftreten, weshalb ein langsames Ausschleichen wichtig ist.
Kann ich mit Doxepin Alkohol trinken?
Nein, auf Alkohol sollte vollständig verzichtet werden. Die Kombination von Doxepin und Alkohol verstärkt die Sedierung erheblich und kann zu gefährlichen Zuständen wie Bewusstlosigkeit führen.
Warum bin ich unter Doxepin so müde?
Die starke Sedierung ist eine Hauptwirkung von Doxepin und wird durch die Blockade von Histamin-Rezeptoren verursacht. Diese Müdigkeit ist dosisabhängig und bei Doxepin oft stärker als bei anderen Antidepressiva. Ein früherer Einnahmezeitpunkt oder eine Dosisreduktion können helfen.
Ist Doxepin besser als Amitriptylin?
Nicht unbedingt besser, aber anders. Doxepin hat eine stärkere angstlösende Wirkung und ist besser gegen Juckreiz. Amitriptylin ist besser untersucht und wird häufiger bei chronischen Schmerzen eingesetzt. Die Wahl hängt von den individuellen Symptomen ab.
Wie lange dauert es, bis Doxepin wirkt?
Die sedierende Wirkung tritt sofort ein (30-60 Minuten). Die angstlösende Wirkung setzt nach 1-2 Wochen ein. Die volle antidepressive Wirkung entwickelt sich nach 2-4 Wochen, manchmal erst nach 6 Wochen.
Kann ich Doxepin auch tagsüber nehmen?
Aufgrund der starken Sedierung ist Doxepin normalerweise nur für die abendliche Einnahme geeignet. Bei höheren Dosen wird manchmal eine Aufteilung vorgenommen (kleinere Dosis morgens, größere abends), aber die Tagesmüdigkeit bleibt problematisch.
Hilft Doxepin gegen Juckreiz?
Ja, Doxepin ist sehr wirksam gegen Juckreiz, sowohl als Creme als auch in Tablettenform. Die antihistaminerge Wirkung lindert Juckreiz verschiedener Ursachen, besonders bei Neurodermitis, Ekzemen und Urtikaria.
Ist die Doxepin-Creme rezeptpflichtig?
Ja, auch die Creme ist verschreibungspflichtig, da Doxepin über die Haut aufgenommen wird und systemisch wirken kann.
Kann ich mit Doxepin Auto fahren?
Die Fahrtüchtigkeit ist unter Doxepin erheblich eingeschränkt. Viele Patienten können unter Doxepin gar nicht mehr fahren. Verzichten Sie auf Autofahren, bis Sie sicher wissen, wie das Medikament auf Sie wirkt - sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
Wie schnell nehme ich mit Doxepin zu?
Die Gewichtszunahme beginnt meist in den ersten Wochen und kann 5-15 kg betragen. Die Zunahme ist individuell sehr unterschiedlich. Durch bewusste Ernährung und Bewegung kann sie begrenzt werden.
Ist Doxepin ein Schlafmittel?
Doxepin ist primär ein Antidepressivum, wird aber sehr häufig in niedriger Dosierung (3-25 mg) als Schlafmittel eingesetzt. Es ist wirksamer und sicherer als viele andere Schlafmittel und macht nicht abhängig.