Schizophrenie erklĂ€rt – Psychose und Schizophrene Arten

Schizophrenie Beschreibung des Krankheitsbildes Die Schizophrenie ist eine schwere psychiatrische Erkrankung, die bei den Betroffenen VerĂ€nderungen in der Wahrnehmung,…

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Schizophrenie

Beschreibung des Krankheitsbildes

Schizophrenie BildDie Schizophrenie ist eine schwere psychiatrische Erkrankung, die bei den Betroffenen VerĂ€nderungen in der Wahrnehmung, im Denken und im Verhalten auslöst. Schizophrene sind oft nicht in der Lage zwischen RealitĂ€t und den eigenen Vorstellungen zu unterscheiden.
Die Schizophrenie entsteht erblich bedingt als endogene Psychose. SchĂ€tzungen gehen davon aus, dass etwa 800.000 Menschen in Deutschland an einer Schizophrenie erkranken, meist zuerst zwischen dem 18. und dem 35. Lebensjahr, wobei Frauen und MĂ€nner gleichermaßen betroffen sind.
Wird die Schizophrenie therapiert, können die meisten Betroffenen auch außerhalb von Kliniken leben, manche können auch teilweise beruflich aktiv sein.

Ursachenforschung der Schizophrenie

Nach wie vor sind die genauen Ursachen dieser Erkrankung unbekannt. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass so genannte Neurotransmitter eine Rolle spielen. Bei den Betroffenen beteiligt sind mit Sicherheit genetische Faktoren. Ist bei einem Menschen ein Großelternteil an Schizophrenie erkrankt, steigt das Risiko selbst daran zu erkranken auf drei Prozent und bei betroffenen Eltern sogar auf ĂŒber zehn Prozent.

Mit aller Wahrscheinlichkeit erben manche Menschen einfach eine besondere AnfĂ€lligkeit fĂŒr dieses Krankheitsbild, dass aber erst ausgelöst wird, wenn weitere Faktoren wirken, wie zum Beispiel körperliche Erkrankungen oder psychische Belastungen, wie eine unschöne Kindheit und Jugend, Stress im beruflichen Alltag oder in der Partnerbeziehung.
Menschen, die anfĂ€lliger fĂŒr die Schizophrenie sind, haben in der Regel ein geringes StressbewĂ€ltigungspotenzial.

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Symptome der Schizophrenie

Bei der Schizophrenie kann es zu einer Unmenge von Beschwerden kommen, die aber erstens nicht alle zusammen und zweitens auch nicht gleich intensiv auftreten mĂŒssen. Bei der Schizophrenie wird zwischen Grundbeschwerden und akzessorischen Beschwerden unterschieden. Zu den Grundbeschwerden gehören Störungen beim Denken und Sprechen, das Denken erfolgt nicht logisch, Worte werden mitten im Satz abgebrochen, es werden neue Worte erfunden und die Bedeutung anderer Worte wird verkannt. Das GefĂŒhlsleben ist gestört, Betroffene können Himmelhochjauchzend und zu Tode betrĂŒbt gleichzeitig sein, sie versinken in ihre eigene Gedankenwelt und sind von der RealitĂ€t abgeschnitten. Der Schizophrene erlebt fĂŒr sich selbst oft eine gespaltene Persönlichkeit und er weiß nicht immer sicher, ob das was er erlebt wirklich ist und ob er tatsĂ€chlich er selbst ist.
Schizophrene erleiden Störungen beim Denkprozess, in dem sie ihre eigenen Gedanken nicht als die Eigenen wahrnehmen, sie leben oft in Angst und das Risiko auf Selbsttötung liegt bei etwa 10 Prozent. Betroffene sind oft felsenfest davon ĂŒberzeugt, dass sie verfolgt werden oder dass sie umgebracht werden sollen, und sind auch von Außenstehenden nicht vom Gegenteil zu ĂŒberzeugen. Sie hören GerĂ€usche und Stimmen und fĂŒhlen sich bedroht, in einigen FĂ€llen werden die Bewegungen deutlich langsamer und der Schizophrene schweigt nur noch.

Bei der Schizophrenie gibt es sowohl den schleichenden als auch den akuten Verlauf. Bei der schleichenden Variante zieht sich der Schizophrene immer mehr zurĂŒck, Ă€hnlich wie bei einer Depression, verliert er Interessen, geht seinen Hobbys nicht mehr nach, leidet unter Schlafstörungen und hat Schwierigkeiten sich zu konzentrieren.

Die akute Schizophrenie zeigt sich dadurch, dass der Betroffene plötzlich unter Verfolgungswahn leidet oder Halluzinationen hat. Viele der Betroffenen haben akute Phasen in Form von so genannten SchĂŒben, zwischen den SchĂŒben sind sie dann weitgehend frei von Beschwerden.

Schizophrenie erkennen und behandeln

Gesicht BildIm Arzt-PatientengesprĂ€ch kann der Psychologe oder Neurologen die Schizophrenie diagnostizieren. Oft wissen Schizophrene nicht, das sie schizophren sind, der Arzt muss dann auf Familienangehörige oder Freunde des Patienten zurĂŒckgreifen. Andere Erkrankungen, wie beispielsweise der Missbrauch von Alkohol und Drogen mĂŒssen ausgeschlossen werden.
Der betroffene Patient wird komplett neurologisch und körperlich untersucht, die Hirnleistung wird mittel CT getestet. Der Arzt muss dabei immer versuchen zwischen sich und dem Betroffenen ein VertrauensverhĂ€ltnis zu schaffen. Meist wird die Schizophrenie medikamentös mit Neuroleptika und Antidepressiva sowie Beruhigungsmitteln behandelt, der Betroffene wird ĂŒber die Krankheit aufgeklĂ€rt und es folgen Psychotherapien, die das SelbstwertgefĂŒhl steigern sollen, die Eigeninitiative stĂ€rken, die FĂ€higkeit sich zu konzentrieren erhöhen und insgesamt die soziale Isolation verhindern sollen. Auch mit den Angehörigen der Betroffenen wird gearbeitet, damit die den Schizophrenen in den eigenen vier WĂ€nden betreuen können.

Um erfolgreich bei der Therapie zu sein, mĂŒssen die Betroffenen ihre Medikamente strikt nach Ă€rztlicher Anweisung einnehmen, das kann ein Prozess sein, der ĂŒber Jahre geht.
Die Schizophrenie ist langwierig und auch fĂŒr die Angehörigen der Betroffenen eine psychische Belastung. Aber immerhin bei 20 Prozent aller Erkrankten heilt die Schizophrenie ohne RĂŒckfall aus, die anderen 80 Prozent erkranken auch nach einer Heilung erneut oder sie erkranken chronisch, ohne dass sie sich jemals wieder erholen. Wie sich die Krankheit bei jedem Einzelnen entwickelt, hĂ€ngt von der Persönlichkeit und den individuellen Bedingungen ab. Ohne Medikamente kann Schizophrenie nicht geheilt werden.

Die Schizophrenie fĂŒhrt hĂ€ufig zur ErwerbsunfĂ€higkeit und verkĂŒrzt die Lebenserwartung um etwa zehn Jahre, was auf die erhöhte Selbstmordrate und die höhere Unfallrate im Straßenverkehr zurĂŒckzufĂŒhren ist.

 

Letzte Bearbeitung am Sonntag, 26. MĂ€rz 2023 – 10:24 Uhr von Alex, Webmaster psychopharmakon.de.

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